Ortsteile

Türkenfeld liegt im Großraum München rund 7 km nördlich des Ammersees und 4 km östlich der weltberühmten Benediktinerabtei St. Ottilien. Die Gemeinde zählt etwa 3800 Einwohner. Sie ist der zweitälteste urkundlich nachweisbare Ort des Landkreises: 1999 konnte sie den 1250. Geburtstag feiern.

Türkenfeld liegt 600m über dem Meeresspiegel auf der Endmoräne des Ammerseegletschers aus der Rißeiszeit, der eine reizvolle Hügellandschaft modelliert hat. Wegen seiner schönen Lage und dem hohen Freizeitwert ist Türkenfeld zu einer beliebten und anziehenden Wohngemeinde geworden.

Das von den Fuggern vermutlich nach dem Dreißigjährigen Krieg erstellte und um 1725 umgestaltete Schloss kam 1853 in den Besitz der Gemeinde. Seit Abschluss der Renovierung 1973, dient dieses ehemalige Herrschaftshaus der Gemeinde als Verwaltungsgebäude.

Der Duringfelder Ortsadel ließ im Jahre 1489 die spätgotische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erbauen, die in den Jahren 1754-1766 dem Zeitgeschmack des Rokoko angepasst wurde. Nachdem sich in Folge des zweiten Weltkrieges eine Vielzahl von Protestanten ansiedelten, wurde die evangelische Friedenskirche gebaut.

Brauchtum

Alljährlich am Mittag des 31. Dezember wird der Silvesterritt durchgeführt, ein Brauch, der auf ein Gelöbnis anläßlich einer Viehseuche im Jahr 1807 zurückgeht. Am Himmelfahrtstag findet eine Wallfahrt zum Kloster Andechs statt.

Die Gemeinde hat nach 1945 eine steile Aufwärtsentwicklung erfahren. Zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene haben hier eine neue Heimat gefunden. Neue Gewerbe- und Handelsbetriebe wurden geschaffen.
1972 folgte die Gemeindefusion mit Zankenhausen. Von 1978 an war Türkenfeld Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft mit Kottgeisering, Grafrath und Schöngeising. Seit 1980 ist Türkenfeld wieder eine selbständige Gemeinde.

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Blick auf den Schlosshof (links: Pfarrheim, mitte: Schloss, rechts: Feuerwehr-Gebäude) 

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Historische Aufnahme des Schlosses (nicht datiert)

Zankenhausen liegt auf einer Hochebene zwischen dem Garnbach im Süden, dem Höllbach im Norden, dem Gollenberg im Westen und dem nördlichen Ampermoos im Osten. Der Ortsname weist auf Brandrodung (Sengen) hin. Das Kloster Benediktbeuren hatte hier bereits im 10. Jahrhundert Besitzungen. Ab 1506 wird der Ort als Hofmark erwähnt, ging 1596 an die Jesuiten von Landsberg, nach dem Verbot des Ordens teilweise wieder nach Seefeld.
Im spanischen Erbfolgekrieg ist der Ort bis auf die Kirche niedergebrannt, nachdem Soldaten auf Tauben auf den Hausdächern schossen. Die Pfarrkirche St. Johann Baptist wird dem Anfang des 16. Jh. zugeschrieben. Um 1750, während der Hofmarksherrschaft des Jesuitenkollegs von Landsberg, wurde das Gotteshaus im feinsten Rokoko-Stil umgestaltet

Brauchtum

Fraulebeten: Ab Maria Empfängnis (8.Dezember) versammeln sich die Dorfbewohner an acht Tagen abends mit brennenden Kerzen an der Mariensäule. Es wird der Rosenkranz und die Marienlitanei gebetet. Der Brauch kam nach dem Erlöschen der Pest in Zankenhausen auf, geriet im 20. Jahrhundert in Vergessenheit und wird seit 1961 wieder jährlich ausgeführt

Klöpflersnacht: Am letzten Donnerstag vor Weihnachten ziehen die Schulkinder von Haus zu Haus, singen Lieder und sagen Gedichte auf. Sie werden von den Hausbewohnern mit Obst und Leckereien beschenkt. Der Brauch stammt ursprünglich aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, als die Dorfbewohner noch aus Angst Türen und Fensterläden geschlossen hielten. Besucher warfen kleine Steine an die Fensterläden, um ihren Besuch anzukündigen.

Sternsingen: Am Dreikönigstag verkleiden sich die Ministranten wie die Heiligen Drei Könige und ihr Gefolge und ziehen mit einem beleuchteten Stern von Haus zu Haus. Sie singen Dreikönigslieder und sammeln Geld für die Kinder in den Missionsländern. Auch sie werden von den Hausbewohnern beschenkt.

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Blick auf Zankenhausen

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Luftaufnahme von Zankenhausen

Pleitmannswang liegt westlich von Türkenfeld an der Straße nach Kottgeisering und Grafrath.
Pleitmannswang wurde erstmals 784 als «Plidmoteswanc« urkundlich erwähnt. Der Ort hat seinen Namen vom bajuwarischen Siedler Blidomar oder Baldomar, "Wang" bezeichnet eine Hangwiese. Mitte des 14. Jh. taucht in den schriftlichen Quellen ein sich nach dem Ort nennender Adel auf.

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Die Kapelle Mariä Vermählung wurde wahrscheinlich 1648 nach dem dreißigjährigen Krieg erbaut. Um 1706 abgebrannt, wurde sie 1806 erneuert und 1873 verlängert. Sie ist den beiden Pestheiligen Rochus und Sebastian geweiht.

An einer alten Linde an der Straße nach Türkenfeld steht noch ein Feldkreuz mit zwei alten Totenbrettern.

Burgholz liegt südlich von Türkenfeld nahe der Straße nach Beuern. Östlich des Ortes im Wald liegt die "Römerschanze", eine frühmittelalterliche Abschnittsbefestigung. Südlich des Ortes lag eine Ziegelbrennerei, deren Reste noch heute beim Pflügen der Felder zutage kommen.

Peutenmühle liegt östlich von Türkenfeld zwischen Pleitmannswang und Kottgeisering an der Straße nach Grafrath. Bereits um 1150 soll die Peitlmühle erwähnt worden sein. Abgeleitet ist der Name wohl von Biutta, Butte Mühltrog. Die alte Mühle stand beim ursprünglichen Bachübergang einige hundert Meter vom heutigen Ort in Richtung Ampermoos.

Klotzau liegt nördlich von Türkenfeld nahe der Straße nach Moorenweis. Im Ortsbereich sind die Reste einer keltischen Viereckschanze sichtbar.