Wie auch der Presse zu entnehmen war, sind alle Kommunen aufgefordert, ihr Notfall- bzw. Krisenmanagement zu überprüfen. Konkret erging zwischenzeitlich seitens des Landratsamtes die Bitte, für den Herbst/ Winter Vorkehrungen für einen sog. „Blackout“ zu treffen. Der Gedanke dahinter: Sollte es tatsächlich zu einem großflächigen Totalausfall der Stromversorgung kommen, wird es insb. an den jeweiligen Gemeinden liegen, lokal nach Möglichkeit Grundstrukturen aufrecht zu erhalten.
Bürgermeister Staffler hat im Rathaus eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die erstmals am 05.09.2022 tagt bzw. getagt hat. Eingebunden hier sind auch die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren. Erarbeitet werden nun Checklisten für die einzelnen Versorgungsbereiche. Dabei ist – je nach Intensität und Dauer eines Blackouts – folgendes festzuhalten.
- Wasserversorgung: Die Gemeinde kann für eine gewisse Zeit die Wasserversorgung aufrechterhalten, nachdem der Wasserspeicher am Steingassenberg stets gut gefüllt ist und das natürliche Gefälle hilft, den Druck im innerörtlichen Wassernetz aufrecht zu erhalten. Ebenfalls verfügt die Pumpstation Pleitmannswang über eine Notstromeinrichtung (= Pumpen für die Zuleitung des Wassers aus Grafrath).
- Abwassernetz: Hier sind aufgrund der hohen Mengen an Energie, die in der Kläranlage benötigt werden sowie der schieren Menge an Abwasser keine weitergehenden Vorkehrungen seitens der Gemeinde möglich.
- Notstrom: Die Gemeinde ist im Besitz eines größeren Notstromaggregats, für das auch eine größere Menge an Treibstoff vorgehalten wird. Damit könnte z. B. für eine gewisse Zeit die Stromversorgung für Rathaus und FFW-Haus Türkenfeld gesichert werden. Die Feuerwehren verfügen zudem über kleinere Notstromaggregate, die in Einsatzlagen herangezogen werden können. Bgm. Staffler hat mit den Kommandanten vereinbart, die Treibstoff-Vorräte zu erhöhen.
Es ist geplant, ein weiteres kompaktes Notstromaggregat anzuschaffen. - Interne Kommunikation (z. B. KeyPlayer Gemeinde + FFW): Beim Totalausfall der gängigen Kommunikation soll auf Funkgeräte zurückgegriffen werden.
- Bürgerkommunikation: Im worst-case müsste mittels Aushängen und Hauswurfzetteln gearbeitet werden, sofern keine digitalen Kanäle mehr verfügbar sind. Vorräte an Kopierpapier, etc. sind dauerhaft angelegt.
Eine Einbindung z. B. des Abwasserzweckverbandes (Abwasser) sowie der Gemeinde Grafrath (= Lieferantin von Frischwasser) in die Überlegungen hat ebenfalls stattgefunden.
Parallel laufen Gespräche mit den Stadtwerken, dem örtl. Tankstellenbetreiber, etc.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind im Sinne der Eigenverantwortung eingeladen und aufgerufen, sich mit dem Thema zu beschäftigen und Vorsorge zu betreiben. Hier ist insb. auf die einschlägige Broschüre zu verweisen, die zentral alles Wissenswerte seitens des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zusammenfasst (https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Fuer-alle-Faelle-vorbereitet/fuer-alle-faelle_node.html) . Nochmals klar formuliert: Eigenvorsorge ist jedem Haushalt angeraten, nachdem seitens der Gemeinde z. B. keine Notversorgung mit Wärme, Lebensmitteln, etc. angeboten und vorgehalten werden kann.
Beitrag veröffentlicht am 01.09.2022